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Lange Zeit herrschte der Glaube, dass für optimale Gesundheit und Leistungsfähigkeit acht Stunden Schlaf pro Tag erforderlich sind. Neue Forschungsergebnisse unter der Leitung des Harvard-Professors Daniel Lieberman legen jedoch nahe, dass dies ein Mythos ist, der sich überlebt hat.

Lieberman, ein Paläontologe und Evolutionsexperte, hat jahrelang Schlafmuster in verschiedenen Kulturen und Umgebungen untersucht, und seine Ergebnisse veranlassen uns, über unseren eigenen Ruhebedarf nachzudenken.

Lieberman hat sich bei seinen Forschungen auf den Vergleich des Schlafs in Industrie- und Entwicklungsländern konzentriert. Während die Bewohner der entwickelten Gesellschaften, die regelmäßig dem weißen Licht der Bildschirme ausgesetzt sind, oft mit Schlafstörungen zu kämpfen haben, schlafen einige Kulturen mit minimalem Kontakt zur modernen Technologie durchschnittlich nur sechs Stunden und wachen ausgeruht und erfrischt auf. Die Ergebnisse zeigen, dass die intensive Stimulierung des Nervensystems durch weißes Licht von Fernsehern, Computern und Mobiltelefonen den Schlafzyklus stören kann und es dem Körper erschwert, sich zu erholen.

Neben den technologischen Einflüssen tragen auch das hohe Maß an Stress, Druck und Überarbeitung, das im modernen Leben üblich ist, zu Schlafproblemen bei. Infolgedessen schlafen viele Menschen unregelmäßig und oberflächlich, obwohl sie viel Zeit im Bett verbringen.

Liebermans Forschungen legen nahe, dass der Schlüssel zu einer besseren Nachtruhe einfach in der Begrenzung der Bildschirmzeit liegen könnte, insbesondere am späten Abend. Schlafexperten empfehlen, die Nutzung von Telefon, Fernseher und Computer mindestens zwei Stunden vor dem Schlafengehen einzustellen. So hat das Nervensystem Zeit, sich zu beruhigen, was das Einschlafen erleichtert und einen tieferen, qualitativ besseren Schlaf ermöglicht.

Kurz und gut

Forscher haben herausgefunden, dass der altbewährte Ratschlag, acht Stunden zu schlafen, nicht für jeden gilt. Es kommt eher auf die Qualität des Schlafs an als auf seine Länge. Die Begrenzung der Bildschirmzeit und die Verringerung von Stress können die Schlafqualität erheblich verbessern, was sowohl dem körperlichen als auch dem geistigen Wohlbefinden zugute kommt.


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