Auf dem Internationalen Astronomiekongress gab der Gründer von SpaceX und Tesla neue Details zur Besiedlung des Mars bekannt und schlug eine neue Form des öffentlichen Verkehrs vor – „Passagierraketen“.

In den nächsten fünf Jahren will SpaceX ein komplettes autonomes Lebenserhaltungssystem entwickeln, das auf die Bedingungen auf dem Mars zugeschnitten ist. Die Rede ist von Geräten zur Gewinnung von Ressourcen und Energie, Filtertechnologien und Vorrichtungen zur Herstellung von Atemluft. All dies will der Unternehmer mit Hilfe seiner eigenen Rakete BFR („Big Fucking Rocket“) mit den ersten Cargo-Shuttles im Jahr 2022 zum Mars bringen. Nach Angaben des Unternehmers werden alle Anstrengungen und künftigen Mittel des Unternehmens in die Entwicklung dieser Rakete fließen. Musk plant, sie mit dem Geld zu bauen, das er mit Satellitenstarts und Frachtlieferungen an die ISS verdient.

Wie lange braucht man zum mars?

Ein geeigneter Zeitpunkt für den Start der Raumsonde ist alle 2 Jahre und 50 Tage. Die Dauer des Flugs zum Roten Planeten variiert zwischen 150 und 260 Tagen bei Raketengeschwindigkeiten von 12 km/s bzw. 11,6 km/s

Die Besiedlung des Mars wird in „Wellen“ erfolgen. Die ersten Kolonisten werden sich bereits 2024 zum Roten Planeten begeben müssen. Ihr Ziel ist es, eine Basis auf der Marsoberfläche zu errichten und ein Sprungbrett für künftige Siedler zu schaffen. Diese wiederum werden die Kolonie weiter ausbauen und auf die nächsten Ankömmlinge warten, und so weiter. Natürlich kann man die genannten Bedingungen als bedingt bezeichnen – das Ziel ist zu ehrgeizig.

Darüber hinaus schlug Musk vor, ein ähnliches System für die Besiedlung des Mondes zu verwenden – dieser Vorschlag hat bereits das Interesse der NASA-Führungskräfte geweckt, die in den letzten Jahren oft über die Möglichkeit der Rückkehr der Menschheit zum Erdtrabanten gesprochen haben. In diesem Fall haben Mondmissionen sogar noch mehr Chancen, wahr zu werden – die Aussichten auf eine Besiedlung des Mondes interessieren nicht nur SpaceX und die NASA, sondern auch die Raumfahrtagenturen in Europa, China und die einheimische „Roscosmos“. Wenn es Musks Unternehmen also gelingt, potenzielle Investoren zu interessieren, wird der Mensch seinen Fuß noch früher auf einen Erdtrabanten setzen als auf die Marsoberfläche.

Der Unternehmer hat bereits ein Rendering einer hypothetischen Mondkolonie auf seinem Instagram gepostet.

Musk hat die Erde nicht vergessen, denn er hat einen weiteren Vorschlag für eine neue Art von öffentlichem Verkehr unterbreitet. Die Rede ist von Raketenflügen, mit denen man in nur einer Stunde an jeden beliebigen Punkt der Welt gelangen kann. Und die Kosten für einen Flug werden vergleichbar sein mit den Kosten für ein Economy-Class-Ticket in einem Flugzeug.

SpaceX hat ein Video veröffentlicht, das die Technologie des gesamten Prozesses veranschaulicht. Es wird vorgeschlagen, schwimmende Plattformen, d. h. Startrampen, in den Gewässern von Großstädten zu errichten. Die Passagiere (80 bis 200 Personen) werden mit einem Boot dorthin gebracht und steigen in die gleichen BFR-Raketen, die auch für die Marsmissionen verwendet werden. Das Raumschiff wird dann die Erde umkreisen und sich in zwei Teile aufteilen: ein Teil fliegt zurück und der andere zum Zielort. Auf diese Weise ist es möglich, in nur 39 Minuten von New York nach Shanghai, in 22 Minuten von Hongkong nach Singapur und in 29 Minuten von London nach Dubai zu gelangen.

Wenn diese Art des Reisens verwirklicht wird, wird es die schnellste in der Geschichte der Menschheit sein – die Höchstgeschwindigkeit der Rakete beträgt 29.000 km/h. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass dies bald geschieht. Erstens werden die Passagiere mit Sicherheit eine verrückte Überlastung erleben, was bedeutet, dass nicht jeder es wagen wird, auf diese Weise zu fliegen. Außerdem stellt sich immer noch die Frage nach der Sicherheit: Das Flugzeug gilt statistisch gesehen als das sicherste Verkehrsmittel, während SpaceX erst vor relativ kurzer Zeit gelernt hat, wie man eine Rakete, die ins Weltall geflogen ist, wieder auf der Erde landet

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