Ein Berner Bauer muss seine gesamte Kuhherde verkaufen. Die Kündigung seines Pachtvertrags wird ihm zum Verhängnis. Nun sucht der Bauer nach Käufern für seine Tiere – und nach einer neuen Arbeit.

Der Bauer Reto Isenschmid aus Heimenschwand BE steht vor dem Nichts: Er muss sich von seiner gesamten Kuhherde trennen. Der Grund dafür ist sein Pachtvertrag, der als indirekte Folge der Scheidung von seiner Frau gekündigt wurde.

Für den leidenschaftlichen Viehzüchter, der seit seiner Kindheit auf dem Bauernhof arbeitet, ist das ein schwerer Schlag. Auf der Viehmesse in Heimenschwand, die er kürzlich besuchte, um seine Tiere zu verkaufen, fühlte er sich wie auf einer Beerdigung. „Etwas ist in mir gestorben„, beschreibt er gegenüber “Bärn Today „ den schmerzhaften Abschied von seinen Tieren .

Im Laufe der Jahre hatte Isenschmid eine Herde von 35 bis 40 Tieren aufgebaut, darunter 18 Milchkühe. Er war besonders stolz auf seine Zuchtarbeit, die er mit viel Hingabe und harter Arbeit betrieb. „Ich hatte immer die richtige Nase und konnte dieses Jahr sogar eine besonders schöne Kuh an der BEA vorstellen“, erklärte er dem Portal. Doch nun steht er vor der Herausforderung, neue Plätze für seine Kühe zu finden.

Auf der Suche nach einem neuen Job

Neben Viehschauen sucht er auch auf Facebook nach Käufern – aber er will seine Tiere nicht einfach an den Meistbietenden verkaufen. „Ich will sicherstellen, dass sie gut versorgt sind und nicht in die Massentierhaltung abrutschen“, betont Isenschmid.

Die Entscheidung, seine elfjährige Stammkuh „Elena“ zum Schlachter zu bringen, war ein besonders schmerzhafter Moment. „Die Tatsache, dass sie sterben musste, hat mir das Herz gebrochen“, gestand er. Elena war eine der ältesten Kühe und die Mutter von 18 Nachkommen. Doch in ihrem Alter gab es keinen Käufer mehr.

Da eine Rückkehr zu seinem früheren Beruf als Zimmermann aufgrund von Knieproblemen nicht möglich ist, zieht Isenschmid nun einen neuen Berufsweg in Betracht. Er hofft, als Tierpfleger im Tierspital Bern arbeiten zu können, um kranken Tieren zu helfen. So will er dazu beitragen, „dass die Tiere wieder gesund werden und die Bauern ihre Lieblinge glücklich nach Hause bringen können“, sagt er.

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